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1. Das Altertum - S. 99

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 64. Römerreich u. Christentum bis zum Untergang d. weströmischen Reiches. 99 mahl aus freiwilligen Beisteuern vorausging. Zur Zeit der Verfolgung wurden die abendlichen Zusammenkünfte der Christen verboten und deshalb beide Teile des Gottesdienstes (unter Wegfall des Liebesmahles) verbunden. Die Nichtgetauften wurden dann vor der Zeier des Abendmahles mit den Worten: Missa est ecclesia (Entlassen ist die Gemeinde!) zum Fortgehen aufgefordert, wovon das Abendmahl den Namen „Ittesse" erhielt. Der Taufe ging ein Unterricht voraus; die zu Belehrenden wurden Xatechumenen (Zuhörer) genannt. Die Kind erlaufe wurde zur Zeit der Verfolgungen Sitte; für die Kinder bekannten die Te aus zeugen oder Paten (von patres, Vater) den Glauben. Die zuerst mit der Taufe verbundene Handauflegung wurde als Firmelung (confirmätio) eine besondere Feier und ein Vorrecht der Bischöfe. 6. Christliches Leben. Die christliche Bruderliebe beseitigte die ungerechten Unterschiede der Stände und Geschlechter, allmählich auch die Sklaverei. 3m Gegensatz zur heidnischen Genußsucht war die christliche Sitte einfach und streng. (Es bildete sich sogar die Vorliebe für ein Leben der Entsagung aus; die Ehelosigkeit ward als verdienstlich angesehen und bei den Geistlichen allmählich zur Regel. Das Beispiel des Ägypters Antonius (um 300) veranlaßte viele, ihr Leben als Einsiedler (Rnachoreten, Eremiten, Mönche, Klausner) zu führen. § 64. Rönterretch und Christentum bis zum Untergang -es weströmischen Reiches 476. 1. Der Steg -es Christentums. Hach Diocletians Abdankung besiegte der christenfreundliche Conslantinus seinen Gegenkaiser Maxentius lonstan-in einer Schlacht am Tiberflusse 312. ctls Sieger zog er in Rom ein, wo man ihm einen breitorigen Triumphbogen errichtet hatte (Tafel Iv, 8). In Gemeinschaft mit seinem Mtkaiser £icinius gewährte er jetzt den Christen im römischen Reiche freie Religionsübung. Durch Überwindung des Cicinius verschaffte er sich die Alleinherrschaft 324; er erhob nun das Christentum zur herrschenden Religion, gewährte ste^des aber dem heidentume noch Duldung. Die kaiserliche Residenz verlegte er tums 324 von Rom nach der Stadt Byzanz am Bosporus, die nach ihm Konstan- uonstcm-tinopel, d. H. Konstantinsstadt, genannt wurde. Residenz Um einen Streit über Thristi Person zu entscheiden, berief er die erste allgemeine Rirchenversammlung (Konzil, Synode) nach Hicäa in Kleinasien, 325. hier siegte die Lehre des Rthanäsiiis, daß Christus tcaa3‘"> Gott wesensgleich sei, über die Behauptung des Artus, daß Christus Gott wesensähnlich sei.

2. Geschichte des Alterthums - S. 45

1852 - Weimar : Albrecht
45 ihre frühesten Reisen nach Indien bereits nn ^zwölften Jahrhundert unternommen haben. An der Westküste war Surashtra ein arisches Reich. Die zwei Hauptvölker Madhjadepas waren die Kuru und die Pankala. Von' den Kuru wurde die Stadt Hastinapura ge- grüudet. Der Herrschersitz eines großen Reiches war Magadha, dessen König Garasandha viele Könige überwunden und viele Stämme des arischen Volkes aus ihren Sitzen vertrieben hatte. Die weitere Verbreitung der arischen Religion und Herrschaft und das letzte Drängen der arischen Stämme unter einander schildert ein zweites episches Gedicht, Mahabharata. Es erscheinen darin die westliche- ren Völker am Indus und der fünf Ströme mit den östlicheren im Kampfe. Das mächtige Geschleckt der Pandava, an der Spitze der östlicheren Völker, besiegt die Könige der Kuru und verdrängt sie vom Throne. Die Sage hat eine ganze Periode der Geschichte in den Verlauf von wenigen Jahren und das letzte Drängen der ari- schen Stämme unter einander in eine einzige große Schlackt von achtzehn Tagen zusammengefaßt. Ein für die indische Geschichte höchst wichtiges Ereigniß ist das Auftreten Buddha's. Von den sehr abweichenden Angaben über das Jahr seines Todes hat die der südlichen Buddhisten, der Singhalesen, die größte Wahrscheinlichkeit für sich. Nach dieser Angabe starb Buddha 543 vor Ch. Er hieß nach seinem Familien- namen H'akjamuni, der Einsiedler aus dem Geschlecht der H'akja; er nannte sich selbst ^iramana-Gautama oder den Einsiedler aus der Familie des Gotama. Er war der Sohn eines Königs und be- stimmt der Nachfolger in der Regierung zu werden; er erhielt nicht nur Unterricht in dem Gebrauche der Waffen, sondern auch in den Künsten und Wissenschaften. Als er sechzehn Jahre alt war, wurde er mit drei Frauen verheirathet und verlebte die ersten 28 Jahre seines Lebens in den drei ihm von seinem Vater erbauten Palästen, den Genüssen ganz hingegeben. Im neun und zwanzigsten Jahre erwachte in ihm das Nachdenken über die Vergänglichkeit und den ewigen Wechsel der Dinge, und er beschloß, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um über die Mittel nachzusinnen, durch welche die Welt von den Uebeln befreit werben könne. Er führte den Ent- schluß gegen den Willen seines Vaters aus, verließ seine Frauen und seine Paläste, schnitt sich die Haare ab, zog seine kostbare Klei- dung aus und ein gelbes Kleid an und wanderte, von Almosen lebend, zu den Einsiedeleien berühmter Brahmanen. Bald eignete er sich deren ganze Wipenschaft an, und es sammelten sich Schüler um ihn. Er erkannte aber, daß die Lehren und ascetischen Uebun- gen der Brahmanen nicht zur Befreiung führen könnten. Er ver- ließ mit seinen fünf Schülern die Einsiedelei und zog sich zurück nach einem Dorfe, wo er sich sechs Jahre den härtesten Kasteiungen und der Entsagung der Nahrung unterwarf und ununterbrochenem Nachdenken hingab. Er sah jedoch zuletzt ein, daß die zu weit ge- triebene Enthaltsamkeit von Nahrung auch die Geisteskräfte schwäche und beschloß wieder etwas Nahrung zu sich zu nehmen. Als er dieses that, verließen ihn seine Schüler, weil er dadurch sein Ge- lübde gebrochen hatte, ^akjamuni versenkte sich nun unter einem Buddha.

3. Geschichte des Alterthums - S. 63

1852 - Weimar : Albrecht
63 Auch Buddha erkannte die Kasten, welche die Grundlage des indischen Staates bildeten, als bestehend an und erklärte ihren Ur- sprung aus der Lehre von den Belohnungen und Strafen für frühere Handlungen. Er nahm aber Menschen aus allen Kasten ohne Un- terschied als Anhänger an und ertheilte ihnen ihren Rang nach ih- rem Alter und ihrer Würde. Er machte dadurch alle Menschen unter sich gleich und legte also den Grund zu einer Abschaffung der Kasten und griff dadurch die Grundlage der brahmanischen Herr- schaft an. Den Brahmanen galt als höchste Tugend die Beobach- tung der Ceremonien und Satzungen, durch welche ihr ganzes Le- den geregelt war, als wichtigste Thätigkeit die Beschäftigung mit ihrer Theologie, Philosophie und Mythologie; sie kümmerten sich nur um die Angelegenheiten ihrer Kaste. Buddha's Zweck war hin- gegen alle Menschen zu retten und sie von der Weltlichkeit zur Tugend zu führen. Der brahmanische Büßer suchte durch seine Ent- sagungen und Kasteiungen nur für sich eine Stelle in einem der verschiedenen Götterhimmel zu erlangen, während der buddhistische sich die Würde eines Buddha zu erwerben bezweckte, durch welche er allen Menschen Heil zu bringen vermochte. Buddha erkannte keine Götter an und gab sich selbst nur für einen Menschen aus, obwohl für einen besonders begabten. Er legte das Hauptgewicht auf die Ausübung der Tugend und schrieb der Beobachtung der Ceremonien nur einen sehr geringen Werth zu. Der Buddhismus konnte sich aber von der indischen Mythologie nicht frei erhalten, und allmälig wurden alle brahmanischen Götter in die buddhistische Religion aufgenommen, aber dem Buddha un- tergeordnet. Die Disciplin der Buddhisten wurde früh geregelt, und die buddhistische Geistlichkeit erhielt eine feste Gliederung, in welcher die verschiedenen Grade der Würde nach dem Alter, der Tugend und Erkenntniß bestimmt waren. Diese Einrichtung wurde zuerst da- durch hervorgerufen, daß die Bhixu nach der Regenzeit zusammen- kamen und eine Versammlung bildeten, in welcher sie sich über ihre Angelegenheiten besprachen. In dieser Versammlung war die Stel- lung der Theilnehmer genau bestimmt. Die Gliederung der bud- dhistischen Hierarchie wurde aber auch ferner durch das Zusammen- leben in Klöstern und durch das nothwendige Zusammenhalten gegen ihre Widersacher befördert. Der Aufnahme in den geistlichen Orden geht der Unterricht vorher; dann erhält der Novize die Weihe, welche erst im zwanzigsten Lebensjahre ertheilt werden darf. Der Bud- dhist erhält dann den Namen Bhixu. Anfangs waren die Klöster, die Vihara, Orte, in welchen die Bhixu nach Ablauf der Regenzeit zusammenkamen, um bei dem Unterrichte ihres Meisters gegenwärtig zu sein und wo reisende Geistliche eine Wohnung fanden. Bald jedoch blieben die Mitglieder dem Kloster für immer treu. Die Versammlungen der Buddhisten mußten das Bewußtsein ihrer Ein- heit bei ihnen erhalten und kräftigen. Die Lehre von der Seelen- wanderung, nach welcher die guten Handlungen in dem nächsten Leben belohnt, die schlechten bestraft und nach dem Verhältnisse bei- der die Zustände bei der nächsten Geburt bestimmt werden, war den Buddhisten und Brahmanen gemeinschaftlich. Das brahmanische

4. Geschichte des Alterthums - S. 250

1852 - Weimar : Albrecht
250 des Ganzen gerichtet werden; zu diesem sollte jeder mit der vollen Stärke seiner Individualität mitwirken. Nur in der Staatsgemein- schaft, durch und für den Staat sollte jeder Einzelne seine Geltung und persönliche Bedeutung, und in dieser das reinste Gefühl des freien Mannes finden. Ein Rath der Aeltesten des Geschlechts entschied, ob ein neugebornes Kind das Leben behalten oder als allzuschwäch- lich ausgesetzt werden sollte. In anderen alten Staat stand dem Vater die Entscheidung darüber zu. Bis zum siebenten Jahre blie- den die Knaben im väterlichen Hause. Agesilaus, seinen Kleinen auf dem Stecken vorreitend, ist ein Bild aus der Erziehung der jüngeren Knaben. Vom zartesten Alter wurden sie gewöhnt, im Essen keinen Unterschied zu machen, in der Dunkelheit sich nicht zu fürchten, barfuß zu gehen, auf einem harten Lager zu schlafen, Som- mer und Winter dieselbe Kleidung zutragen. Vom siebenten Jahre an übernahm der Staat die Erziehung, um die Knaben in den Fertigkeiten und Entbehrungen des künftigen Kriegers zu unterrich- ten und ihnen den Gemeinsinn und streng militärischen Gehorsam einzuflößen, welcher als Bedingung der öffentlichen Wohlfahrt be- trachtet wurde. Die öffentliche Erziehung genossen nur die Söhne der Spartiaten und die von diesen zur Theilnahme erlesenen Mo- thaken; die Söhne der Periöken nur zum Theil. Die öffentliche Erziehung war ein Haupterforderniß des freien Bürgers; wer sich ihr entzog, verzichtete auf einen Theil seiner Bürgerrechte. Nur der nächste Thronerbe wurde weniger streng gehalten. Die Knaben wurden in Rotten, Agelen und Jlen, eingetheilt und mußten be- ständig zusammen leben, mit einander essen, spielen und lernen. Aus den Eirenen, den Jünglingen von zwanzig Jahren, wurden Aufseher über sie gesetzt, welche eine große Gewalt über die Kleine- ren übten, aber auch wieder jedem älteren Manne, besonders dem Pädonomos, einem Magistrate von großem Ansehen, verantwortlich waren. Dem Pädonomos standen die aus den jüngern Männern erwählten Mastigophoren zur Seite, um nöthigenfalls verhängte Strafen zu vollziehen. Die große Zahl verschiedener Klassen, wel- che erwähnt wird, weist darauf hin, daß die Erziehung systematisch gegliedert und nach dem Grade des erreichten Alters in eine ge- wisse Stufenreihe abgetheilt war. Mit den Jähren hielt man die Knaben immer strenger, ließ sie gewöhnlich nackt spielen und auf Schilf schlafen, welches sie sich selbst aus dem Eurotas holen muß- ten. Genährt wurden sie sehr karg; dagegen an Ertragung von Schmerzen gewöhnt. Vor Lykurg hatten die Spartaner der Arte- mis Orthia jährlich einen ans ihrer Mitte, der durch das Loos be- stimmt wurde, zum Opfer gebracht; an die Stelle dieses Opfers setzte Lykurg die jährliche Geißelung der Knaben am Altare der Göttin. Derjenige, welcher die Streiche mit der größten iltand- haftigkeit ertrug, galt als Sieger. Die Geißelung geschah öffentlich, und viele Knaben sollen unter den Schlägen gestorben sein, ohne auch nur einen Schmerzenslaut von sich zu geben. Die Dorier und besonders die Spartaner bildeten vor allen Hellenen die Gymnastik aus: aber die spartiatische Erziehung bezweckte nicht, Athleten ab- zurichten, die das Auftreten in gymnastischen Kämpfen als Geschäft des ganzen Lebens betrieben; man strebte nur nach einer edlen und

5. Griechische Geschichte - S. 489

1882 - Nördlingen : Beck
Alexanders lub (11. Juni 323 ö. Ch). 489 als ob er sich einer besonders festen und dauerhaften Gesundheit erfreue. Er suchte Abkühlung der in seinen Adern glühenden Hitze, indem er sich täglich badete, und ließ nicht ab Anordnungen für die Seefahrt zu treffen, selbst als er vom Fieber geschwächt sich schon von einem Orte zum andern tragen lassen mußte. Zuletzt aus Bett gefesselt befahl er, daß die Obersten iiui) Hauptleute in der Nähe seines Gemaches verweilen sollten. Schon lag er unvermögend zu sprechen da, als seine Soldaten ihren König noch einmal zu sehen verlangten und, auf ihr ungestümes Begehren eingelassen, alle nacheinander einzeln im Unterkleide an seinem Bette vorüberschritten. Er grüßte noch jeden mit seinen Blicken und mühseliger Bewegung des Kopfes. Tags darauf, am ll. Juni 323 gegen Abend, starb Alexander, nachdem er zwei und dreißig Jahre und acht Monate alt geworden und gegen dreizehn Jahre König gewesen war.

6. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 134

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Kampfes zwischen Geist und Materie fest; der aus demselben siegreich Hervorgehende wurde, wie er auseinandersetzte, zum Lichtreich emporgehoben. Dies System, das in Persien von der Verfolgung betroffen wurde, faud im Gegensatz hierzu im römischen Reich weite Verbreitung; wir finden es in Gallien, Spanien, Afrika noch Jahrhunderte später nachwirkend und die dortigen Sektenbildungen befördernd. — Auch der Manichäismus hatte an der Seelenwanderuug festgehalten und in der Abtötung die Vorbereitung zu einer-höheren Stufe der Entwicklung gesucht. Dieselbe Idee machte sich geltend in dem Kult des Mithras, des zwischen Ormnzd und Ahriman in der Mitte stehenden persischen Sonnengottes, der in Persien, wie es scheint, von geringerer Bedeutung war, während er seit dem Piratenkrieg des Pompeius im römischen Reich Verbreitung fand und im Zeitalter der Antonine zu einem der herrschenden Kulte sich emporschwang; als der Typus einer Gattung verdient er eine eingehendere Betrachtung. Die Verehrer des Mithras bildeten eine Art von Orden, in welchen die Aufnahme erst nach schweren und wiederholten Prüfungen stattfand. Der Novize mußte — um nur einiges anzuführen — bis auf fünfzig Tage fasten, im Schnee bis auf zwanzig Tage liegen, in qualvollen Stellungen aushalten, nochmals in der Wüste fasten, sich einer zweitägigen Geißelung unterziehen, auf einem Marterbette liegen it. s. w. Auf diese Weise erreichte der Eintretende nach und nach sieben verschiedene Stufen der Einweihung, deren Reihenfolge nicht ganz sicher ist; so gab es einen Grad der Raben, einen der Geheimen, einen der Krieger, einen der Löwen und Löwinnen — denn auch Fraueu nahmen Teil; — einen Grad der Perser, der Sonnenläufer; endlich den obersten, welcher der Grad der „Väter" hieß. Der Kult des Mithras fand unter allen Schichten der Bevölkerung Anhänger. Selbst Kaiser, z. B. Commodus und Con-stantin, unterzogen sich den Prüfungen, welche die „Läuterung

7. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 142

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 142 — scheu Welt in der Darstellung versinnbildlicht wurden; der Stier war „das Sinnbild des Mondes oder der rascher wechselnden Zeitlichkeit überhaupt, welche sterben nmß, damit ein neues Jahr entstehe; die Ähren sind die Jahresfruchtbarkeit, der Hund deutet auf den verzehrenden Sirius, der Skorpion auf den Herbst, d. H. auf das nahende Absterben der Natur" u. s. w. Erst in zweiter Linie kam die Beziehung auf Mithras hinzu als Vertreter der höheren geistigen Elemente im Brenschen. Ähnliche Mysterien und Vereinigungen, wie mit dem Mithras-Kult waren mit den ägyptischen Diensten der Isis und des Osiris, des Anubis, des Serapis verbunden, desgleichen mit den phrygischen der Cybele und des Sabazios. Der Novize, der sich dem Dienst der „ tansendnamigen" Isis widmen wollte, wurde auf die Belehrung vorbereitet, durch Enthaltsamkeit von Wein, Fleischspeisen und sinnlichen Genüssen, durch Besprengnngen mit dem geweihten Nilwasser, wobei Freunde und Miteiugeweihte Patheugescheuke darbrachten. Dann folgte die Weihenacht, in der Aufzüge und Erscheinungen statthatten; der Novize starb symbolisch, um durch die Gnade der Isis wieder aufzuleben; eine selige Unsterblichkeit war auch hier in Aussicht gestellt. — Festliche Schmäuse beschlossen die Feier. Dabei liebten es die Priester der Isis, möglichst pomphaft aufzutreten; aber wiederholt stellte es sich heraus, daß unter dem Deckmantel der Frömmigkeit und des Mysteriums auch mancherlei Dinge geschahen, gegen welche von der Polizei eingeschritten werden mußte; wie denn Kaiser Tiberius aus einem solchen Anlaß die Priester strenge bestrafen und ihren Tempel in Rom niederreißen ließ. Auch die Mysterien der phrygischen „großen Mutter" (Cybele), deren Kult schon im Jahre 204 v. Chr. auf Anweisung der sibyllinischeu Bücher nach Rom gebracht worden war, gewannen große Bedeutung; es ward damit die Verehrung des Atys verbunden, die durch phrygische Priester ausgerichtet wurde. Man feierte die „große Mutter" als die Befruchterin der Felder und Weinberge durch ein Fest, das mehrere Tage hindurch dauerte

8. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 153

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 153 — durch Kirchen auf gleicher Stätte ersetzt. Die volkstümlichen Meinungen und Brauche wurden durchwegs beibehalten, höchstens daß man ihnen eine neue Deutung unterlegte. Auch die heiligen Zeiten blieben dieselben, indem an die Stelle heidnischer Kultustage christliche Feste, vornehmlich Gedenktage der Märtyrer gesetzt wurden. Wenn man zufällig keinen passenden Heiligen wußte, so nahm man keinen Anstand, irgend einen Beinamen des heidnischen Gottes zu verwerten, um daraus einen Heiligen zu konstruieren. Wie denn auf diese Weise aus dem ägyptischen Gott Horus unser drachentötender St. Georg hervorgegangen zu sein scheint, dessen Legende einen ganz apokryphen Charakter an sich trägt. Überhaupt war die christliche Legende beflissen, der heidnischen schönen Litteratur an pikantem Reiz, an abenteuerlichen und wunderbaren Zügen möglichst nachzueifern. Es finden sich novellistisch und romanhaft zum Besten frommer Leser herausstaffierte Stosse, an denen kein Wort wahr ist, die nur den Zweck haben, erbaulich zu wirken: da kommen Eremiten vor, die mit Löwen und Wölfen auf vertrautem Fuß stehen, von Raben täglich ihr Brot bekommen, mit Centauren und Satyren intimen Verkehr Pflegen, ein Alter von mehr als hundert Jahren erreichen und schließlich helleuchtend, von Engeln, Propheten und Aposteln umgeben, gen Himmel fahren. — So steht es z. B. in dem Leben des heiligen Eremiten Paulus von Theben ausführlich zu lesen; dasselbe ist aus der Feder des Hieronymus geflossen, der noch eine ganze Reihe anderer Heiligennovellen dieser Art geschrieben hat, über welche schon die zeitgenössische Kritik ihre Zweifel nicht verhehlte. Die heidnische Romantik, wie sie bei Apnleins zu Tage getreten war, fand in dieser christlichen ihre zeitgemäße Fortsetzung. Besonders lebhaft beschäftigte sich die Legende mit schönen Sünderinnen, namentlich an den Orten, wo früher der Aphroditekult in seinen verschiedenen Abarten geherrscht hatte; die Heldinnen dieser Legenden, die alle an Aphrodite erinnernde Namen tragen: Asra, Pelagia, Marina u. s. w., finden trotz des früheren

9. Geschichte des Orients und Griechenlands - S. V

1869 - Leipzig : Teubner
Vorrede. Glaube ich aus der Notwendigkeit einer neuen Auflage schließen zu dürfen, daß die befolgten Grundsätze sich einiger Billigung erfreut haben, so muß ich auch der Beurteilung der Urteilsfähigen überlassen, in wie weit die zahlreichen Verändruugeu, welche ich bei der neuen Bearbeitung vorgenommen — fast keine Seite ist ohne solche geblieben und viele früher nicht angenommene Resultate der Forschung habe ich nach reiflichster Prüfung jetzt mir aneignen müssen — Anerkennung finden. Grimma, am 16. April 1869. Der Verfasser.

10. H. 1/2: Griechische Geschichte, H. 1/2 - S. 122

1866 - Leipzig : Teubner
122 Thebanische Hegemonie. qeiv tovg sd'sxygovtag [xe'velv , Etiecdav tlvag cpevyovtag tav ¿avrav oqcogl ’ xal ottcog (iy Ejtißoyd-döglv ol ’A&yvalol aito tov ivcovv^Lov Xeqatog ¿7tl t0 £%6[levov, Xategtygev ¿7tl yyxocpnv tlvoov evccvxlovg avtoig xal Lttniag xal dnlitag, cpoßov ßovxo- lisvog xal tovtoig rtapexeiv cug ei ßoy&ygolev, otilg&ev ovtol etclxelgolvto avtoig. tyv [isv dy Gv^ßokyv ovtcog Ertolygato, xal ovx ¿ysvg&y trjg ¿Xnidog' Xqatrjgag yag fj Ttqogsßaxsv 0x0v Euolyge (pevyelv To Tcov Evavtlcov. Ekel ye [tyv Exelvog Etteöev, ol Xoltiol ovdl trj vixy Oqo'cög Eti sdvvagd'ygav %Qr\6a- cr&m, axxa cpvyovgyg ¿iev avtoig trjg evavttag cpaxayyog ov- Öeva anexxeivav ol onxltac ovdl Tcqoyxd'ov ex tov xagiov sv&a y Gv^ißoxy ¿yeveto ‘ cpvyövtav d’ avtoig xal tcov ltctcecov, aiti- xtelvav. fisv ovd’ ol Ltttcelg dccoxovtsg ovte Littteag ovfr’ onxctag, oigttsq dl ytt co^levol 7tecpoßr)[ievag dca tav cpevydvtav Tcoxspiav öletceöov. xal ¡iyv ol dfiattcol xal ol Ttextagtal Gvvvevixyxoteg tolg Lttitevölv acplxovto [lev E7il tov svavvfiov, dg Xqatovvtsg, exei d’ vtco tdv ’Ad'yvacav ol tcxsigtol avtdv aiteftavov. Tovtcov dl Tiqax&Evtav tovvavtcov syeydvyto ov evo(il~ Gav Tcavtsg avd'qcottoi Egsgd'ac. Gvvexyxvd'vlag yag Gx^dov aitagyg vfjg 'Elxadog xal dvtltetay[isvav, ovdslg yv ogng ovx costo, sl pax1! ¿Golto , tovg filv Xqatygavtag ccq^elv , tovg dl Xqatrjd's'vtag vnyxoovg sgeg&al' o df -O'fog ovtag inoiygev, cogte a^ilpoteqol {lev tqotialov dg Vevlxyxotsg Egtygavto, tovg dl Löta^Levovg Ovdeteqol Exaxvov, Vexqovg dl a^Llpoteqol fllv cog vsvlxrjxoteg vttognovdovg atcidogav, a^icpoteqol dl cog yttrj- fts'vol v’Jtog’Jtovdovg arcexd^ißavov, vsvlxyxeval de cpaöxovteg ixateqol Ovte X°*Qy Ovte Tcöxel Ovt ¿Qxv Ovditeqol ovdsv nxsov e’xovteg scpdvrjgav rj tlqiv tyv ^laxyv yeveg&ai’ axgcgia dl xal tagaxy Etc jtxelcov ¿teta trjv fiaxyv iyeveto y Ttqoöd'ev iv ty ^Exxddc. £[iol (,lev dy ^¿X9l x0vtov yqacpegd'co" ta dl peta tavta löcog axlcp ^Lexygel. eingenommen werden können; dies sind nsgoi afumtcn“. — ’A&rjvutoi. Um die Athener, welche auf dem linken Flügel standen (welcher ja nicht in den Kampf kommen sollte), an der Unterstützung des rechten (to s%6il£v°v) zu hindern, liess Epam. sie durch eine besondere Abthei- lung, die er auf den Hügeln in ihrer Flanke aufstellte, fortwährend be- drohen. — End — E7teoev; der Ne- bensatz soll den Fall des grossen Gegners so unbemerkt wie nur mög- lich vorübergehen lassen! — Sletie- aov ,,sie kehrten durch die Linien der Feinde, die sie durchbrochen hatten, zurück“.— — tcxeov E’xovzsg, sie hatten sich verstärkt weder um ein Land.
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